Selbstverteidigung im Sicherheitsbereich
Kampfsport oder Selbstverteidigung im Sicherheitsbereich

Viele Mitarbeiter im Sicherheitsbereich sind unsicher, ob Kampfsport oder Selbstverteidigung das
Richtige für sie ist.
Aus diesem Grund, möchte ich für Euch gerne ein paar Aspekte näher betrachten. Eventuell kann damit für den Ein- oder Anderen die Wahl der Entscheidung etwas erleichtert werden.
Was ist Kampfsport?
Der Kampfsport, ist das sportliche Messen zweier Kämpfer unter kontrollierten Bedingungen auf der Matte oder im Ring. Es gibt einen festgelegten Kampfbereich, Ringrichter, Schutzausrüstung, Gewichtsklassen, Regeln usw. zudem kann man sich vor dem Kampf mental darauf vorbereiten und in einigen Fällen, kann der Gegner im Vorfeld studiert werden (Stärken, Schwächen usw.). Im Kampfsport, spielt der Kampf an sich die dominante Rolle und die rechlichen Aspekte eine eher untergeordnete. Im Kampfsport, werden die Trainingsschwerpunke auf das
Technik- und Konditionstraining gelegt.
Was ist Selbstverteidigung?
Selbstverteidigung beinhaltet nicht nur den Kampf, sondern ebenso die rechtlichen Aspekte wie zum Beispiel Fremdsicherung, Eigensicherung, Deeskalation. Die Selbstverteidigung, setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen welche ineinander greifen. In der Selbstverteidigung, wird auf eine Situation unter Hochstress vorbereitet in welcher agiert und reagiert werden muss. Da es etwas komplexer ist, möchte ich hier zuerst etwas auf den erhöten Stress eingehen.
Hochstressphase:
Entlang des Rückenmarks, gibt es 2 Nervenbahnen, den Sympathikus und den Parasympathikus.
Der Sympathikus, ist zuständig für Erholung und Entspannung wobei der Parasympathikus für Kampf oder Flucht zuständig ist. In beiden Fällen ob Kampf oder Flucht, fährt der Körper bis zum Anschlag nach oben, es wird Adrenalin freigesetzt, die Hände und Füße, sind unter Stress die am schlechtest durchbluteten Körperteile (da der Körper automatisch die lebenswichtigen Organe zuerst mit Blut versorgt), die Muskulatur verhärtet sich, das Gehör lässt nach und je nach Höhe des Stresses und der Konstitution der Person, kann ein Tunnelblick eintreten (der Tunnelblick, ist die natürliche Reaktion des Gehirns auf Stress und bedeutet ein einschränken des Sichtfeldes). Der Körper reagiert eigenständig auf diesen und weitet die Pupillen, um so mehr Licht aufnehmen zu können und diese Sichtfeldbeschränkung etwas auszugleichen.
Muskelgedächtnis:
Das Muskelgedächnis, bedeutet, einen Vorgang ca. 400 mal zu wiederholen um diesen als natürlich zu empfinden. Je natürlicher und einfacher die Techniken sind, desto besser können diese ins Muskelgedächnis übertragen werden. Unter Stress reagiert der Mensch grobmotorisch und Techniken, welche Feinheiten erfordern oder kompliziert sind, würden kaum oder nicht funktionieren. Nun gibt es allerdings in Verlaufe eines Kampfes unter Stress sogenannte Mind Freeze Phasen. In diesen Phasen, agiert und reagiert der Mensch eigenständig und greift auf angeborenes und instinktives Verhalten zurück, in diesen Phassen greift das Muskelgedächnis nicht, daher ist es um so wichtiger die Natürlichkeit der Techniken zu erwähnen.
Masterplan:
Selbstverteidigung, beginnt allerdings schon im Kopf, d.h. läuft man z.B. im dunkeln einen Weg entlang bei welchem sich links und recht Büsche und Bäume befinden, läuft man mittig um so einen möglichen Angriff frühzeitig erkennen zu können. Zudem sollte man immer mit einem Angriff rechnen --> "rechne immer damit, dass etwas passiert und du bist nicht überrascht, wenn etwas passiert". Natürlich hat jeder Mensch eine Schrecksekunde den sogenannten Schockmoment, diesen kann man nicht vollständig abtrainieren. Es ist jedoch möglich, diesen zu verkürzen und die Reaktionszeit dadurch zu erhöhen. Diese Planung und Einstellungen gehört schon zu dem Bereich der Selbstverteidigung.
Deeskalation:
Zur Deeskalation, zählen nicht nur die Gesprächsführung, sondern auch Gestigen und Mimiken zuordnen zu können. In einer verbalen Auseinandersetzung sollte man nicht versuchen die Person zu kontrollieren (welche man vermutlich erst seit 5 Sekunden kennt) sondern die Situation --> "kontrolliert man die Situation, kontrolliert man zum Teil auch die Person".
Kampftechniken:
Diese sollten einfach und natürlich sein und im Gegensatz zu denen des Kampfsports bei welchen viele Techniken auf Prüfungen vorbereiten und hierfür gelernt werden müssen, gibt es in der Selbstverteidigung keine Highkicks, Sprungkicks usw. Es müssen auch nicht 100 verschiedene Techniken beherrscht werden. Je mehr Techniken man lernt, desto mehr Techniken müssen trainiert werden. Es reichen bereits 8 - 12 Techniken aus, welche man kombinieren kann um eine gewisse Effektivität zu erreichen. Ziel in der Selbstverteidigung ist, es erst garnicht zu einem Kampf kommen zu lassen. Lässt sich dieser nicht umgehen, ist es Ziel unter Einhaltung der rechtlichen Grundlagen die Person handlungsunfähig zu machen und für eine z.B. Bodensicherungen, Abtransport vor zu bereiten.
In unseren Schulungen erhaltet ihr genau das richtige Werkzeug um in vernunftgesteuerter Weise, Hebel, Würgegriffe, Schläge, Fußtechniken und Nervendruckpunkte auf Schwachstellen des Körpers einzusetzen, um einen Angreifer abzuwehren. Wir vermitteln Techniken, die speziell zur kraft- und waffenlosen aber auch bewaffneten Verteidigung von sich selbst bzw. Dritter gegen einen oder mehrere Angreifer entwickelt wurden.
Unsere Schulungen bestehen aus verschiedenen Modulen und bauen sich von der Grundschulung bis zu verschiedenen Aufbauschulungen auf.
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