Selbstverteidigung und Kampfkunst bei Kindern
Selbstverteidigung & Kampfkunst bei Kindern

Selbstverteidigung für Kinder ist “in”, doch was bringt das Training den Schülerinnen und Schülern wirklich?
Was lernen die kleinen Kämpfer im Ju Jitsu?
Können die Regeln und Ritule einer asiatischen Kampfkunst den Kindern Halt und Sicherheit geben, oder unterscheidet sich das strukturierte Training nicht von anderen Sportarten?
Und wie ist es mit dem Teamgeist oder der Fähigkeit, sich zu konzentrieren und die Frustrationstoleranz oder das Durchhaltevermögen zu erhöhen? Antworten auf diese Fragen gibt es nur vor Ort. Ich möchte Euch einen Einblick in
das Kindertraining der Mini JuJu's geben.
Selbstverteidigung für Kinder – es geht pünktlich los
Aufgeregt und angespannt beobachten die Mini JuJu's im Dojo, den 15 jährigen Hendrik und Sensei Tino in ihren Baumwollanzügen (Gi) mit den verschieden farbigen Gürteln. Sie stellen sich für die Begrüßung auf und bitten die Mini JuJu's dies auch zu tun. Es ist Freitag und das Mini JuJu - Kindertraining in Dojo in Stockach startet.
In dem mit großen Matten ausgelegten Raum, haben die Kinder ihre Straßenschuhe nebeneinander gestellt, denn das Betreten des Dojo's ist nur barfuß und mit einer leichten Verbeugung erlaubt. Hier lehren, trainieren und unterrichten
Tino Zappe und sein Sohn Hendrik.
Regeln werden beim Mitmachen vermittelt
Die Grundschüler bekommen eine kurze Einweisung und dürfen sich dann in eine Reihe vor ihren Trainer aufstellen.
Dabei wird die Hierarchie, offensichtlich durch die Farbe der Gürtel erkennbar, eingehalten.
Sie sind die jüngsten, die Sensei Tino trainiert und haben kaum oder keinerlei Erfahrung mit Selbstverteidigung oder Kampfkunst für Kinder. Alle Kinder integrieren sich erstaunlich schnell in die Gruppe.
Aufmerksam beobachten sie Sensei Tino und Hendrik und machen einfach nach, was diese vorgeben.
Konzentrations- und Bewegungsübungen wechseln sich ab
Nach der Begrüßung sitzen alle Kinder ruhig und entspannen mit geschlossenen Augen um den Kopf fürs Training vorzubereiten. Im Anschluss wärmen sich die Kinder auf, indem sie Runden durch den Raum laufen oder auf einem Bein
ihre Runden springen.
Hohe Kompetenz bekommen auch die Kleinsten zu spüren
Der Schwerpunkt des Kindertrainings liegt auf der Selbstverteidigung, unter Einbeziehung verschiedenster Kampfstile.
Es gibt Laufübungen, Griffe werden trainiert, die Kinder üben zu fallen und lernen mit einer Poolnudel schnell zu reagieren und dem Angriff auszuweichen.
Der Spaß bei den Übungen, ganz ohne Kuschelpädagogik und Ponyhof, ist offensichtlich – ihr Nutzen im Alltag auch.
Alle Kinder sind respektvoll
Auffallend ist die Stille im Raum, die bei der Gruppe von 12 Kindern zwischen 6 und 9 Jahren eher ungewöhnlich ist.
Es wird gerangelt, gekämpft, gesprungen und gerollt – immer unter den Augen des aufmerksamen Trainers,
der zurückhaltend lobt und darauf achtet, dass sich niemand verletzt.
Der gegenseitige Respekt, ein Standbein der asiatischen Kampfkunst, ist hier deutlich zu spüren. Und es wird deutlich, wie positiv Kinder auf klare Regeln, Rituale und einen strukturierten Ablauf reagieren. Nach 1,5 Stunden, unterbrochen durch kurze Trinkpausen, geht das Training zu Ende.
Nach dem Training kommt jedes Kind einzeln zu Tino und sie besprechen wie die Leistung im Training war. Hier lernen die Kinder sehr schnell sich selbst einzuschätzen. Damit die Eltern auch wissen wie das Training lief, erhalten die Mini JuJu's einen Stempel in ihren Dojopass.
Mein Fazit: Gut geleitete Selbtverteidigungskurse für Kinder sind eine große Bereicherung für die Kleinen. Sie lernen dabei Körperbeherrschung, Verteidigungstechniken, stärken ihren Körper durch gezielte Bewegungen, bauen ihr Selbstbewusstsein auf und werden mutiger.